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PRÜFUNGEN & PROJEKTE

Ende Januar traten zwei junge Mütter zu den schriftlichen Prüfungen der O-Level-Exams an: Eine lebt derzeit bei uns, die andere war früher Bewohnerin unseres Hauses. Im März folgten die mündlichen Prüfungen. Dass beide antreten konnten, ist vor allem dem Engagement unserer Managerin Hasitha zu verdanken, die sie anmeldete, begleitete und alle nötigen Schritte organisierte. Besonders bei der ehemaligen Bewohnerin hätte dies sonst niemand übernommen. Auch wenn es am Ende nicht zum Bestehen reichte, ist allein die Teilnahme angesichts langer Lerntage und der zusätzlichen Verantwortung für ihre Kinder eine beeindruckende Leistung. Erfreulich ist zudem, dass wir eine Schule gefunden haben, deren Leitung unseren Müttern erlaubt, ihre Prüfungen dort abzulegen. Im nächsten Prüfungsturnus wird eine der Müttererneut antreten und zwei weitere, aktuell bei uns lebende Mamas, ebenfalls ihre Chance nutzen.

Neben dem regulären Unterricht fanden mehrere Projekttage statt: Sexualaufklärung, Gesundheit, traditionelles Backen mit einer externen Bäckerin, Nähen von Kuscheltieren und erste Erfahrungen im Anbau und in der Pflege von Nutzpflanzen. Ziel ist es, Interessen zu wecken, Talente zu entdecken und Selbstvertrauen zu stärken. 
Neu ist auch, dass wir von unserer Bank in Sri Lanka zwei Computer gespendet bekommen haben. Somit wird es ab sofort auch regelmäßigen Computerunterricht geben.

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SCHÖNE & SCHMERZHAFTE ABSCHIEDE

Drei Mütter entschieden sich nach reiflicher Überlegung für
eine Adoption und verließen unser Schutzhaus. Sie waren
lange bei uns und der Abschied fiel schwer. Die Entscheidung
wurde von unserer Psychologin, Managerin und zwei
externen Psychiatern begleitet. Die Mütter durften im
Gerichtsverfahren persönlich mit der Richterin sprechen,
was nicht selbstverständlich ist.
Außerdem konnten wir in diesem Jahr drei Mütter mit ihren
Kindern erfolgreich wieder in ihre Familien integrieren. In
mindestens zwei Fällen war das nur möglich, weil die Eltern
bei uns im Schutzhaus gemeinsam mit ihrer Tochter und
deren Kind Zeit verbringen konnten. So hatten sie die
Gelegenheit, sich mit der Situation auseinanderzusetzen, sich
an die neue Familienkonstellation zu gewöhnen und
schließlich beim Gericht wieder das Sorgerecht für Mutter
und Kind zu beantragen.

FULL HOUSE

Im April nutzten wir erstmals unsere volle Kapazität: Zehn
Mütter und fünf Kinder lebten gleichzeitig bei uns. Drei
Mütter zogen bald weiter, dennoch war es ein intensiver
Probelauf, der zeigte, dass wir auch Hochphasen stemmen
können. Um die Zahl der Mütter bei uns langfristig auf
zehn zu bringen, benötigen wir allerdings mehr
finanzellen Spielraum. Aktuell leben meist sieben Mütter
bei uns; derzeit sind es wieder vier, zwei weitere
Aufnahmen stehen bevor.

NEUES AUS DEM GARTEN

Sehr gute Neuigkeiten gibt es aus unserem Garten: Der erste
Versuch, einen Nutzgarten anzulegen, scheiterte Anfang des
Jahres wegen wochenlangen Starkregens. Inzwischen sieht es
aber vielversprechend aus. Das Department of Agriculture in
Madiha besuchte uns zu zwei Beratungsterminen, um uns Tipps
zum Anbau auf unserem Gelände zu geben.

Aktuell bauen wir an: Passionsfrucht, Papaya, verschiedene
Chilis (sehr wichtig!), Frühlingszwiebeln, Rote Bete, Kohl,
Karotten, Auberginen, Süßkartoffeln, Maniok (tropische
Wurzelknolle), Taro (asiatisches Sprossknolle) Schlangen-Gurke,
lange Bohnen, Flügelbohnen, Radieschen, Wasserspinat, roter
Spinat, Salatköpfe und Pilze. Dazu kommen Bananenpflanzen.
Der Garten soll zukünftig einen wichtigen Beitrag zur
Selbstversorgung leisten und ein Lernfeld für die Mütter und
Kinder sein.

WEITERE NEUIGKEITEN

Infos zum "größten Aufreger des Monats" und unserer aktuellen Fördersituation findet ihr in der ausführlichen Newsletter-Version

Vergangene Neuigkeiten 2024

1. Aufnahmen von mehr Frauen

Nachdem Ende 2023 die ersten Mädchen aufgenommen und die ersten Babys geboren werden konnten, haben in 2024 insgesamt neun junge Frauen bei uns im Heim gelebt. Zwei der Mütter hatten unser Heim mittlerweile wieder verlassen um mit ihren Babys wieder bei ihren Familien zu leben und zwei weitere Mütter leben nun in anderen Einrichtungen ohne ihre Babys. Ende des Jahres lebten also fünf Mamas mit ihren drei Babys (drei Wochen bis vier Monate alt) bei uns außerdem ist unser "Big Boy" am 16.12.2024 schon ein Jahr alt. Natürlich gibt es im Zusammenleben auch mal kleinere und größere Auseinandersetzungen, aber der Alltag im Schutzhaus ist vor allem von gegenseitiger Rücksichtnahme geprägt. Wir bewundern unsere Bewohnerinnen für die Hilfsbereitschaft, die sich vor allem dann zeigt, wenn es einer Mama mal gesundheitlich oder psychisch nicht so gut geht.

2. Patenschaften für unsere Mütter

Da einige Mamas langfristig bei uns bleiben werden, bieten wir jetzt Patenschaften an. Mit einer Patenschaft kannst du einer jungen Mutter helfen, ihren Alltag bei uns zu bewältigen, einen Schulabschluss zu machen und so den Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben zu legen. Durch eine Patenschaft unterstützt du also gezielt eine unserer jungen Mütter. Du kannst zwischen einer Teil- und einer Vollpatenschaft wählen. Die Übernahme einer Patenschaft ermöglicht uns, langfristig zu planen und erleichtert unsere Arbeit sehr. Weitere Infos findest du hier.

3. "Unser" pinkes TukTuk

Seit September 2024 kooperieren wir mit der Rosie May Foundation. Sie stellt uns ein TukTuk zu einem sehr fairen Preis zur Verfügung. Damit sparen wir Transportkosten, die wir dringend an anderer Stelle brauchen. Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit und hoffen, dass wir sie auch im Jahr 2025 fortführen können.

4. Vervollständigtes Team & Umzug

Unser Team vor Ort setzt sich zusammen aus einer Managerin, Shelter Supervisor/Hausmutter Santhushti, Hausmutter Sunethra, Köchin und Fahrerin Ishani. Mindestens einmal pro Woche unterstützt eine Psychologin unsere Arbeit und die Frauen vor Ort. Auch eine Hebamme ist regelmäßig bei uns im Schutzhaus, um mit den jungen Müttern zu arbeiten.

Nachdem unsere vorherige Managerin unser Team aufgrund persönlicher Belange verlassen hat, haben wir zum Glück – und dank guter Beziehungen vor Ort - schnell Hasitha gefunden und eingestellt. Sie koordiniert seit fünf Monaten zusammen mit Ishani die Arbeit auf Sri Lanka. Dieses Managerinnen-Team schafft den Spagat zwischen Büroarbeiten, managen der Angestellten, Behördengängen und dem Schaffen schöner Momente mit den Mädels auf bewundernswerte Art und Weise. Schon Anfang April haben wir uns spontan für einen Umzug in ein anderes Haus entschieden. Wir haben nicht aktiv nach einem neuen Haus gesucht, sondern nur im Bekanntenkreis erwähnt, dass uns die langen Fahrten zu den Arztterminen usw. auf Dauer einiges an Nerven und Zeit kosteten. Daraufhin haben wir ein nahezu unschlagbares Angebot bekommen und sind zum 1. Juli 2024 umgezogen.

5. Größte Herausforderungen

Einer der wichtigsten und ermüdendsten Kämpfe, den in erster Linie Hasitha vor Ort führt, ist dafür zu sorgen, dass die jungen Mütter, die ihre Kinder behalten wollen und unter keinen Umständen zurück zu ihren Familien können, bis zu deren 18. Lebensjahr in unserer Einrichtung leben können. Das Jugendamt steht dem kritisch gegenüber, da sich Babys und Mamas getrennt relativ unproblematisch in staatlichen Einrichtungen unterbringen lassen, gemeinsam aber nicht. Da es viele schwangere junge Frauen gibt, die bei uns ihr Baby zur Welt bringen könnten, sehen sie es als ein "blockieren" eines Platzes. Dass es genau unser Ziel ist, den Frauen diese Option zu geben und wir keine Durchgangsstation sind, die im Zweifel auch Babys und Mütter gegen ihren Willen trennt, gilt es hier immer wieder zu betonen. 

Bei aller Kritik am Jugendamt muss man allerdings auch deren Perspektive auf unsere Zielsetzung und die kulturellen Unterschiede mit einbeziehen. Außerdem scheint der Kampf nach vielem Hin- und Her im Falle einer unser Mütter und ihrem Baby gewonnen. Uns wurde zugesichert, dass sie gemeinsam bleiben dürfen.

6. Tagesablauf im Schutzhaus

Der Tag in unserem Schutzhaus beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück, gefolgt von einer kurzen Spielphase mit den Babys, bevor der Unterricht startet. Die Mütter lernen in kleinen Teams/Gruppen. während die Lehrerin mit einer Gruppe arbeitet, bearbeiten die anderen selbstständig Aufgaben zur Vertiefung. Wenn die Mamas mit dem Lernen beschäftigt sind, kümmern sich die Hausmütter um die kleinsten Heimbewohner:innen. Drei Hauptmahlzeiten und mindestens zwei "Teatimes" am Tag bieten Gelegenheit zum Austausch und gemeinschaftlichen Beisammensein. Mindestens zweimal pro Woche finden für alle Mamas Sitzungen mit der Psychologin statt, bei denen auch kreative Aktivitäten wie Gartenarbeit, Basteln oder Gemeinschaftsspieleeingebaut werden. Über Mittag gibt es Zeit zum Ausruhen, Lesen und/oder Spielphasen mit den Babys. Nachmittags folgen je nach Bedarf weitere Unterrichtsstunden oder eigenständige Lerneinheiten. Für Abwechslung sorgen zwei Zumba-Stunden pro Woche und ein wöchentlicher Nähkurs. Ein- oder zweimal im Monat gibt es einen Filmabend.

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Vergangene Neuigkeiten 2023

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Was in 2023 erreicht wurde

 

1. Gründung der Partnerorganisation vor Ort

Der Gründungsprozess unserer Partnerorganisation ist ENDLICH abgeschlossen. Hier gab es Einige (bürokratische) Hürden zu überwinden - nur so viel: wir sind sehr froh, euch mitteilen können, dass unsere Partnerorganisation YOUNG MOTHERS FOUNDATION nun voll geschäftsfähig ist.

2. Eine Managerin anstellen

Nachdem wir zunächst eine wunderbare Managerin gefunden hatten, sie allerdings nach ein paar Wochen von ihrem alten Arbeitgeber ein sehr gutes Angebot bekommen hat, bei dem wir nicht mithalten konnten, mussten wir uns ein zweites Mal auf die Suche begeben. Auch diesmal haben wir eine sehr gute Wahl getroffen und haben nun die liebe Nadeeja in unserem Team.

3. Ein geeignetes Haus finden

Wir haben ein schönes Haus mit wunderbaren Vermietern gefunden. Besonders freuen wir uns über die großzügigen Gemeinschaftsbereiche, die ordentliche Küche (eine absolute Seltenheit!) und, dass fast keine Renovierungsarbeiten angefallen sind. Es können ohne Probleme vier Frauen mit ihren Babys hier unterkommen, also für uns für den Anfang super!

Auch einrichten konnten wir das Häuschen bereits, denn Ende des Jahres sind nun auch die ersten Frauen eingezogen.

4. Tukuk-FahrerIN einstellen

Wir haben eine Tuktuk-Fahrerin gefunden, die für einen sehr fairen Preis für uns arbeiten möchte. Das erscheint vielleicht wie eine Kleinigkeit, ist es aber nicht! Es ist vor allem hier im Süden Sri Lankas die absolute Ausnahme, dass es Fahrerinnen gibt. Nach fast zwei Monaten regelmäßigen Fahrten mit ihr können wir sagen, dass sie eine wirklich angenehme und zuverlässige Fahrerin ist! Für uns ist es zum jetzigen Zeitpunkt auf jeden Fall eine Option, sie dann für die wöchentlichen Besorgungen, Arzttermine und Fahrten zur Schule auch fest einzustellen.

5. Zusammenarbeit mit Cupper Tea

Auf Instagram hatten wir neben dem alljährlichen Adventskalender, dieses Jahr eine Zusammenarbeit mit der Marke Cupper Tea, innerhalb ihrer ResponsibiliTea-Kampagne. Als eines der drei Projekte konnten mit dem Verkauf des "Sri-Lanka"-Sets Spenden für unseren Verein gesammelt werden.

6. Aufnahme der ersten Frauen und die ersten zwei Geburten

Der eigentlich wichtigste Punkt: Im November und Dezember haben wir die ersten beiden Frauen/Mädchen bei uns aufnehmen dürfen. Beide waren bereits bei ihrer Ankunft recht weit in ihrer Schwangerschaft. Wie es der Zufall so will, konnten beide Kinder fast zeitgleich, am 16.12.2023 das Licht der Welt erblicken. Die Mütter und Kinder sind wohlauf. 

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RÜCKBLICK 2022

Nach über zwei Jahren, die alles andere als nach Plan verlaufen sind, haben wir nun ENDLICH gute Neuigkeiten für euch!

Wir werden im Jahr 2023, planmäßig im 1. Quartal, unsere Arbeit vor Ort beginnen und ein Schutzhaus für junge Mamas und ihre Kinder eröffnen! Möglich ist dies nur durch unsere wunderbaren Mitglieder, die uns trotz aller Stolpersteine durchgehend mit ihren Beiträgen unterstützt und an unser Projekt geglaubt haben.

Ein ♡-liches Dankeschön an euch alle! 

Ebenfalls eine wichtige Rolle bei den jüngsten Entwicklungen spielen die Powerfrauen der SAMBOL FOUNDATION, die auf Sri Lanka ein Schutzhaus für von Gewalt betroffene Frauen aufgebaut haben. Sie waren für uns im vergangenen Jahr wertvolle Ansprechpartnerinnen, die unseren Entwicklungsprozess durch ihre Erfahrung und ihre herzliche sowie reflektierte Art sehr bereichert haben. - DANKE!!

Auch wenn die Fortschritte phasenweise klein waren, waren sie doch stetig und wir freuen uns, euch heute die guten Neuigkeiten mitteilen zu können. Der Bedarf für Institutionen wie unsere ist im krisengebeutelten Sri Lanka sehr groß! Die Lage des Landes ist - wie der ein oder andere von euch sicher in der Medienberichterstattung verfolgt hat - noch prekärer als im Jahr 2019, als wir mit unserer Arbeit begonnen haben. 

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